
Während der Vorbereitungen auf die Klasse-Nachrichten am 27.09.2017 interviewten wir die teilnehmenden Schülerinnen. Uns interessierten ihre Gedanken über das Berufsfeld Medien und ihrer Meinung zur Zukunftsfähigkeit des SWR.
Nach der Arbeit in den verschiedenen Aufgabenbereichen waren die Teilnehmerinnen von der Komplexität und Aufbereitungsdauer der Nachrichtensendung überrascht. Besonders der technische Aufwand hinter den Kulissen sorgte für großes Erstaunen. Generelles Interesse an Nachrichten konnte der Workshop nur teilweise verstärken. Teilweise waren die Schülerinnen bereits zuvor sehr interessiert an aktuellen Geschehnissen. Ein interessantes Ergebnis einer Umfrage unter dem Teilnehmenden war auch das hohe Interesse an Berufen im Bereich Medien. Dabei hielt nur eine der Schülerinnen die Möglichkeit für unwahrscheinlich.
Auf die Frage wie zukunftsfähig der SWR sei, zeigten sich die Befragten optimistisch. Bedingung für eine erfolgreiche Weiterführung des Rundfunks sei eine umfassende Erneuerung des Fernsehprogramms um den Sender auch für jüngere Generationen ansprechend zu machen. Vorschläge waren unter anderem die Einführung moderner Serien und die Integration eines Programms für Jugendliche.
Zur Problematik des alternden Publikums des SWR sprachen wir außerdem mit Florens Herbst, Moderator der „Landesschau aktuell“. Herr Herbst nannte als Grund für das zunehmende Durchschnittsalter der Zuschauer, dass der Rundfunk sich hauptsächlich an den Interessen der älteren Generationen orientiere. Junge Leute, die sich eher auf Internetplattformen wie Youtube bewegen, fühlten sich, so Herbst, vom Programm des SWR weniger gereizt. Das Ziel den Sender auf diese Art und Weise zu modernisieren sei durchaus bestrebenswert, in naher Zukunft aber nicht großflächig umsetzbar.
Abschließend fragten wir Herrn Herbst, was die Zielsetzung des Medienkompetenzprogramms und speziell der Klasse:Nachrichten sei. Schüler und Schülerinnen sollen lernen die Angebote der öffentlich rechtlichen Medien wahrzunehmen und deren Aufbau und Intentionen besser zu verstehen. Öffentlich-rechtliche Sender trägen maßgeblich zur Demokratie und Meinungsbildung bei, da sie im Vergleich zu ihren privaten Pendants weniger beeinflussbar und unkommerziell seien. Als Beispiel in diesem Zusammenhang beschrieb Herbst hypothetisch den Umweltskandal einer Bierbrauerei, die Werbung bei einem privaten Sender schaltet. Der private Sender würde den Skandal der Brauerei eher vertuschen um seine Werbeeinnahmen nicht zu gefährden, während ein öffentlich-rechtlicher Kanal objektiv von dem Skandal berichten könnte.