#Corona – Fragen unserer Zuschauenden

Kann ich mich über Lebensmittel mit Corona anstecken?

Auf Youtube wurde uns folgende Frage gestellt: „Hallo , wie lang kann Corona Virus auf Gemüse/Obst überleben?? kann man sich mit Lebensmittel anstecken???🌹🥭🥭🍅🍅🍆🍐🥒🍓🥕🌽🍇🍈🌶🍊🥦🍒🍅🍐🍆🍏🍎

 

Susanne Umbach, Ernährungsexpertin von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, hat die Fragen beantwortet:

Nach dem derzeitigen Wissensstand gibt es keine nachgewiesenen Fälle, dass sich Menschen durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel oder durch den Kontakt mit kontaminierten Gegenständen wie Lebensmittelverpackungen, Besteck oder Geschirr mit dem neuartigen Coronavirus infiziert haben.

Wie lange kann das Virus auf Obst und Gemüse überleben?

Übertragungen über Oberflächen, die kurz zuvor mit Viren verunreinigt worden sind, sind durch Schmierinfektionen zwar denkbar. Coronaviren könnten durch direktes Niesen oder Husten einer infizierten Person auch auf Lebensmittel beispielsweise im Supermarkt landen und auf diesen Oberflächen eine Zeit überleben. Da die Viren in der Umwelt aber nur eine geringe Stabilität haben, ist das nur für einen relativ kurzen Zeitraum wahrscheinlich. Wie lange die Viren möglicherweise infektiös bleiben, hänge von vielen Faktoren ab: der Temperatur, der Luftfeuchtigkeit und dem Material der Oberflächen. Genaue wissenschaftliche Untersuchungen an Oberflächen von Lebensmitteln, sind uns jedoch (noch) nicht bekannt.

Erste Forschungsergebnisse zeigen zwar, dass Coronaviren auf festen Oberflächen Stunden bis Tage, je nach Materialart, infektiös bleiben können (mehr hierzu z.B. auf Tagesschau.de: Coronavirus an Türklinke oder Tischplatte). Medien berichteten in vergangenen Tagen vielfältig darüber, häufig in verkürzter Form. Expertinnen und Experten sehen zwar in den Untersuchungen interessante Hinweise, jedoch lassen sich die Labortests nicht „eins zu eins“ auf Situationen im Alltag übertragen. Hier wird die Gefahr einer Infektion geringer gesehen. Infektiologinnen und Infektiologen gehen beispielsweise davon aus, dass bei dem einfachen Experiment mit unrealistisch hoher Anzahl an Viren gearbeitet wurde (Quelle NDR-Podcast „Vorsicht vor Vereinfachungen“ Nr. 14 mit Christian Drosten) Genauere wissenschaftliche Studien sind erforderlich, um das reale Infektionsrisiko abzubilden. Eine gute Nachricht war, je länger die Viren während der Labortests auf der jeweiligen Oberfläche waren, desto geringer war ihre Konzentration und damit auch ihr Infektionsdosis.

Obwohl eine Übertragung des Virus über Lebensmittel eher unwahrscheinlich ist, raten wir generell dazu, die allgemeinen Hygieneregeln bei der Zubereitung von Lebensmitteln zu beachten. Nach dem Einkauf sollten man zunächst die Hände gründlich waschen. Das gleiche gilt vor der Zubereitung bzw. auch vor dem Essen.

  • Waschen Sie Obst, Gemüse und Salat immer unter fließendem Wasser und lassen Sie die Lebensmittel nicht nass liegen.
  • Wer auf Nummer sicher gehen will: kann Obst und Gemüse schälen. Das kann eine mögliche Kontamination darüber hinaus wirksam reduzieren. Zwar wird durch das Schälen der Gehalt an Nährstoffen reduziert, doch das ist für einen überschaubaren Zeitraum durchaus vertretbar.
  • Ein Erhitzen der Lebensmittel verringert zusätzlich das Infektionsrisiko, da die Coronaviren hitzeempfindlich sind.

Mehr Informationen dazu gibt es beim Bundesinstitut für Risikobewertung

#Corona

Frische Lebensmittel und Lieferdienste – auf was muss ich achten?

Wir haben die Ernährungsexpertin Susanne Umbach von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz gefragt, was vielen Menschen Sorgen bereitet: Kann ich in Zeiten von Corona noch frische Lebensmittel kaufen? Worauf sollte ich beim Kochen jetzt besonders achten? Und wie sieht es mit Lieferdiensten aus? Besser bestellen, statt selbst einkaufen zu gehen?

Aber auch über Themen, wie Sport, das Immunsystem bzw. was uns in diesen Zeiten körperlich sowie geistig fit und gesund hält, haben wir mit ihr gesprochen. „Einfach neue Alltagsroutinen und Abwechslung schaffen! Ich denke, das ist in den Zeiten ganz wichtig für die Menschen, die in Quarantäne sind. Insbesondere natürlich auch für Ältere, die vielleicht gar nicht so die digitalen Rahmenbedingungen nutzen können“, so Susanne Umbach, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, in unserem Interview.

Das komplette Interview seht ihr heute Abend um 18:30 Uhr, 20:15 Uhr und 22:00 Uhr in unserem Programm sowie Livestream und auf YouTube.

Eine Produktion des OK:TV Mainz mit Daniel Reißmann.