#Lootboxen und Free-to-Play – Spielsucht und Kostenfallen in Computerspielen?
Digitale Spiele sind ein großes Thema für Kinder und Jugendliche
Wie präsent digitale Spiele bereits in der Welt von Kindern sind, zeigt die vor Kurzem erschienene KIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest: 60% der 6- bis 13-Jährigen spielen mindestens einmal pro Woche. Auch im Jugendalter ist das Interesse an digitalen Spielen groß. 76% der Jugendlichen zwischen zwölf und 19 Jahren zocken laut JIM-Studie regelmäßig an Smartphone, Konsole oder PC.
Entsprechend umfangreich ist das Angebot an Handy- und Online-Spielen. Häufig liest man dort den Begriff Free-to-Play. Dahinter steckt das Prinzip, dass grundlegende Inhalte eines Computerspiels kostenlos genutzt werden können. Nach einer einfachen Registrierung und einem Download, kann der vermeintlich kostenlose Spielspaß beginnen. Doch können sich in diesen Anwendungen Kostenfallen und weitere Gefahren verstecken. Die neue Ausgabe von „Irgendwas mit Medien – Tipps für digitales Leben“ zeigt Eltern auf was sie achten sollten, wenn es um die Themen „Pay-to-Win, Pay-to-earn, NFTs und Lootboxen“ in der Erziehung geht.
Handyspiele kann man sich in der Regel gratis downloaden. Da stellt sich die Frage: Wie verdienen diese Spiele eigentlich ihr Geld? Antworten zu den Geschäftsmodellen vieler Spieleanbieter liefert ein Beitrag von „Game Life“ des JFF – Institut für Medienpädagogik. Vor allem der Mechanismus sogenannter Lootboxen, also virtueller Überraschungskisten, die möglicherweise Vorteile für Spielende beinhalten und im Spiel gekauft werden können, werden beleuchtet. Zugleich wird gezeigt, warum dieses Thema bei der Begleitung von Kindern und Jugendlichen im Netz wichtig ist.
Wie ensteht Computerspielsucht?
Stellen Lootboxen eine Form des Glücksspiels dar? Diese Diskussion wurde in den letzten Jahren immer wieder, teils sehr hitzig, geführt. Doch sind die Gefahren einer Spielsucht durch solche Mechaniken für Kinder und Jugendliche hoch und welche Faktoren spielen hierbei eine Rolle? Um das herauszufinden, spricht Moderatorin Hannah Käser mit dem Diplomsoziologe Dr. Michael Dreier von der Ambulanz für Spielsucht der Universitätsmedizin Mainz. Der Experte gibt Einblicke in den aktuellen Stand der Forschung, erklärt Hintergründe, wie Sucht im Umgang mit Computerspielen entstehen kann und zeigt Wege auf, wie Eltern mit dem Nachwuchs ins Gespräch kommen können.
Fotos (von oben nach unten): Anastasia Stephan